Eine Friedensglocke für Heiden
Das Henry-Dunant-Museum Heiden erhält nach langjährigen Kontakten mit dem Roten Kreuz Japan und den Behörden der Stadt Nagasaki eine Kopie der Angelus-Glocke geschenkt. Das berühmte Original steht in einer der ältesten christlichen Kirchen Japans. Die Glocke wurde während des Atombombenangriffs auf Nagasaki am 9. August 1945 mit ganz wenigen Schäden in den Trümmern wiedergefunden. Seit 1988 werden Duplikate gegossen und an Orte verschenkt, welche dem Krieg oder Naturkatastrophen zum Opfer fielen, beispielsweise Hiroshima, Tschernobyl, Leningrad oder Honolulu.
Als grosse Ausnahme erhält Heiden, zu Ehren von Rot-Kreuz-Gründer Henry Dunant eine solche Friedensglocke. Heiden soll den Geist des Friedens weiter in die Welt hinaustragen. Am 13. Oktober 2009 konnte die über 100 kg schwere Glocke von einer Delegation des Henry-Dunant-Museums (John Böhi und Marlis Hörler Böhi), des Roten Kreuzes beider Appenzell (Jessica Kehl) sowie des Spitals Heiden (Dr. Othmar Kehl stv. Direktor, Chefarzt Medizin), anlässlich einer feierlichen Zeremonie in der medizinischen Fakultät Nagasaki, in Empfang genommen werden. Die nötigen Mittel wurden von Angehörigen der medizinischen Fakultät der Universität Nagasaki und Bewohner der Stadt zur Verfügung gestellt.
Über sechs Wochen dauerte die Meerfahrt der Friedensglocke auf dem Frachter «Louise Schulte» von Nagasaki nach Hamburg und per Bahn via Rorschach nach Heiden. Seit Montag 29. März 2010 steht die Friedensglocke von Nagasaki, Japan, in der Eingangshalle des Spitals Heiden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Friedensglocke ihren definitiven Standort beim Henry-Dunant-Museum erhalten und dort feierlich eingeweiht.
Appenzeller Zeitung, 31.10.2009 (pdf)
Friedensglocke aus Nagasaki_13.03.2010 (pdf)